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Tekster: Ludwig Hirsch. Der Herr Haslinger.

Der Herr Haslinger
seit Jahren in Pension

die beiden Kinder erschreckend groa und längst
davon

seine Frau
die hat den Krieg damals nicht
überlebt

es ist rührend
wie lieb er heut noch von ihr red'

der Herr Haslinger
der im Stiegenhaus alle so
freundlich grüat

der drunt im Beserlpark die kranken Blumen
heimlich gieat

der der dicken Nachbarn immer wieder gerne
Komplimente macht

der über seine harmlosen kleinen Witzerln selbst
am meisten lacht

ja es haben ihn alle
die ihn kennen
irgendwie
gern

diesen netten
etwas schrulligen
alten Herrn.

Im Winter
wenn die kranken Blumen doch
gestorben sind

dann sitz er trotzdem auf an Bankerl
trotz
Schnee und Wind

dann tut er Tauben füttern drunt im Beserlpark

die Viecherln leiden
so meint er
grad im Winter
halt besonders arg

tja
und so lebt er halt tagein tagaus dahin


zwischen Beserlpark und dicker Nachbarin

mit sein' Blumensommer und sein' Taubenwinter -
ja
noch etwas

der Herr Haslinger liebt natürlich auch Kinder

und so schaut er jeden Samstag
wenn er kann

sich bei der Volksschul die Taferlklassler an.

Da sind die Lausbuben mit der kurzen Lederhosen

mit Guggerschecken auf der frechen kleinen Nasen

da sind die Mäderln
mit den süaen blonden
Lockerln

mit weiaen Schuhen
mit kurzen schwarzen Rockerln

und auch die Kinder haben ihn irgendwie gern

diesen netten
etwas schrulligen
alten Herrn.

Es ist jetzt Nacht
der Beserlpark geschlossen

die Tauben satt
die Blumen sind gegossen

unser Herr Haslinger
der begibt sich jetzt zur Ruh

unten am Flua treiben zwei kleine weiae Schuh.
Ja es haben ihn alle
die ihn kennen
irgendwie
gern

diesen netten
etwas schrulligen
alten Herrn.